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PROSA

Risikoprofile verunfallter älterer Kraftfahrer

 

Rahmendaten

Projektförderung: BASt - Bundesanstalt für Straßenwesen

Laufzeit: April 2006 - April 2009

Projektleitung: Prof. Dr. Georg Rudinger

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dipl.-Psych. Sophie Pottgießer

 

Forschungsgegenstand

Die steigende Lebenserwartung sowie die geringe Geburtenrate führen zu einer Alterung der Gesellschaft, die sich schon heute bemerkbar macht und sich in den nächsten Jahrzehnten noch verstärkt auswirken wird. Damit verbunden ist eine relative Zunahme von Auto fahrenden Senioren. Immer mehr ältere Menschen orientieren sich an einem aktiven Lebens- und Freizeitstil. Dabei spielt der Pkw eine herausragende Rolle – ermöglicht er doch oft erst die Aufrechterhaltung von Mobilität und Unabhängigkeit. Gleichzeitig kann es jedoch mit fortschreitendem Alter zu verschiedenen körperlichen oder geistigen Leistungseinbußen kommen, die möglicherweise die Fahrleistung beeinflussen. Vor diesem Hintergrund rückt die Frage nach den Unfallrisiken älterer Kraftfahrer weiter in den Mittelpunkt des Interesses.

Das von der Bundesanstalt für Straßenwesen geförderte Projekt PROSA verfolgt das Ziel, den Einfluss altersbedingter Leistungseinbußen auf das Unfallrisiko differenziert zu betrachten. Vor diesem Hintergrund wurden Profile von Senioren untersucht, die in einen Autounfall verwickelt waren, und der Frage nachgegangen, welche Bedeutung diese für die Ableitung von Interventionsmaßnahmen hat. Im Großraum Bonn wurden dazu 180 Senioren mit einem Mindestalter von 65 Jahren interviewt, die in den letzten fünf Jahren als Fahrer eines Pkws in einen Unfall verwickelt waren. Die Teilnehmer wurden zu individuellen Leistungsbeeinträchtigungen und Persönlichkeitsmerkmalen sowie zu ihrer Fahrbiographie und Unfallgeschichte befragt. Darüber hinaus wurde eine Teilstichprobe von 50 Teilnehmern einer internistisch-verkehrspsychologischen Untersuchung sowie einer Fahrverhaltensprobe unterzogen.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das Alter allein kein Prädiktor für individuelle Leistungsfähigkeit und Unfallrisiko darstellt. Vielmehr scheint eine Kombination aus alterskorrelierten Einbußen und Krankheit zu einem erhöhten Risiko zu führen, die in der Intervention sowie in zukünftigen Forschungsansätzen vermehrt Aufmerksamkeit finden sollten.

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